Im Sommer nie den Hund im Auto lassen

Sommer, Sonne, Sonnenschein?

Die Temperaturen steigen immer weiter und die Sonnenanbeter genießen das Wetter. Allerdings nicht jeder – einige Menschen vertragen die Hitze nicht so gut, genau wie unsere Vierbeiner.
Bei Hunden funktioniert die Thermoregulation etwas anders als beim Menschen. Während wir Menschen mit 2 bis 3 Millionen Schweißdrüsen ausgestattet sind, die über den gesamten Körper verteilt liegen, besitzen Hunde nur ein paar wenige Schweißdrüsen an den Pfotenballen und am Nasenspiegel. Aufgrund unserer vielen Schweißdrüsen können wir Menschen hohe Temperaturen durch die Wärmeabgabe beim Schwitzen regulieren. Hunde hingegen können übermäßige Wärme nur über das Hecheln abgeben, das heißt schnelles Einatmen über die Nase und Ausatmen über das geöffnete Maul mit heraushängender Zunge. Sobald dem Tier warm wird, beginnt es zu hecheln. Diese Regulation ist allerdings begrenzt und das Tier sucht bei zunehmender Hitze dann irgendwann einen kühlen Ort auf.

Oft wird das Auto als eine sommerliche Gefahr unterschätzt. Schnell wird es zum Backofen, auch schon bei mittleren Temperaturen um die 22 °C. Ein geplanter kurzer Einkauf, der sich durch ein Gespräch mit einem alten Bekannten auf eine Stunde ausdehnt, bedeutet für den Hund mittlerweile 48° C im Fahrzeuginneren! Bei den aktuellen Wetterverhältnissen kann sich das Auto auf bis zu 70 °C aufheizten.

Aus diesem Grund lassen Sie nie ihren Hund alleine im Auto zurück! Auch das Parken im Schatten oder Öffnen eines Fensters reicht nicht aus! Lassen Sie ihren Vierbeiner am besten zu Hause im Kühlen.

  • Außentemperatur
     
  • 24°C
  • 26°C
  • 28°C
  • 30°C
  • 32°C
  • 34°C
  • Nach 10 Minuten im Auto
  • 31°C
  • 33°C
  • 35°C
  • 37°C
  • 39°C
  • 41°C
  • Nach 30 Minuten im Auto
  • 40°C
  • 42°C
  • 44°C
  • 46°C
  • 48°C
  • 50°C
  • Nach 60 Minuten im Auto
  • 50°C
  • 52°C
  • 54°C
  • 56°C
  • 58°C
  • 60°C

Um einen Hitzschlag oder besser die ersten Anzeichen zu erkennen, muss man auf folgende Symptome achten: Hecheln, das immer stärker wird, Unruhe, eine schnelle, flach werdende Atmung, stark gerötete Schleimhaut bis hin zur Blaufärbung der Zunge und starkes Zittern oder Speicheln bis hin zum Erbrechen. Bei starkem Taumeln und Bewusstlosigkeit besteht Lebensgefahr!

Nun geht es darum, dem Tier zu helfen! Als erstes sorgen Sie für Abkühlung – beispielsweise durch Aufsuchen eines kühlen Ortes, nasse Wickel an den Beinen oder Wasser, welches Sie dem Tier anbieten können (dieses sollte nicht eiskalt, sondern nur kühl sein). Wichtig ist, dass die Abkühlung nicht zu rasch geschieht, um den Kreislauf nicht noch mehr zu belasten. Auch wenn sich der Zustand des Tieres rasch verbessert, sollte es in jedem Fall einem Tierarzt vorgestellt werden, um Folgeschäden auszuschließen.

Sollten Sie als Passant auf ein Tier im heißen Auto aufmerksam werden, heißt es, den Besitzer ausfindig machen, beispielsweise durch Ausrufen im Supermarkt, vor dem das Auto abgestellt ist. Wenn dies nicht rasch möglich ist, sollten Sie die Polizei oder Feuerwehr benachrichtigen. Was tun, wenn erkennbar ist, dass dem Tier wirklich Schaden droht? Hier ist guter Rat teuer, da das Eigentum anderer einen hohen Schutz genießt aber auch ein Leben in Gefahr ist. Hier deckt das BGB und das SGB die Handlung, welche der Gefahrabwehr dient. Der Halter des Tieres kann bei einer Anzeige neben einer Geldstrafe mitunter auch mit einer mehrjährigen Haftstrafe belangt werden.

In jedem Fall ist Vorsicht besser als Nachsicht, um den Sommer ausgiebig mit Ihrem Tier genießen zu können.